Atemtechniken gegen Asthma: Was hilft?
Asthma ist eine weit verbreitete Lungenkrankheit, die nicht nur für die Betroffenen eine Belastung darstellt, sondern auch für das öffentliche Gesundheitssystem. Denn aufgrund von häufigen Krankenhausaufenthalten und benötigten Medikamenten entstehen hohe Kosten. Daher ist die Frage interessant, ob kostengünstig durchführbare Atemübungen zu einer Verbesserung führen können. Wir gehen dieser Frage in diesem Artikel nach.
Was ist Asthma?
Als Lungenkrankheit macht sich Asthma insbesondere auf zwei Arten bemerkbar. Zum einen führt es zu einer entzündlichen Reaktion der Atemwege infolge von Verletzungen und Infektionen. Zum anderen ist eine Verengung der kleinen Äste der Atemwege zu verzeichnen. Diese Verengung ist auch als Atemwegsobstruktion bekannt. Sie kann als Folge allergieähnlicher Reaktionen auf Tierhaare oder -federn, Staub, Pollen und anderer Reizstoffe auftreten.
Ist Asthma heilbar?
Symptome des sogenannten „Asthma bronchiale“ sind Atemnotsanfälle, Husten und pfeifende Atemgeräusche. In Deutschland leiden etwa drei bis fünf Prozent der Erwachsenen und rund zehn Prozent der Kinder an dieser Krankheit. Sie wird in der Regel medikamentös behandelt und ist nach heutigem Stand der Medizin nicht heilbar. Aber sie ist relativ gut kontrollierbar. Nicht umsonst gibt es sogar Asthmatiker, die als Leistungssportler aktiv sind. Was Medikamente nicht schaffen, schaffen auch spezifische Atemübungen und Atemtechniken gegen Asthma nicht. Heilung ist also utopisch. Was mit Atemübungen aber gelingen kann, ist eine Verbesserung der Lebensqualität und die Reduktion einiger Begleitsymptome.
Asthmamedikamente
Asthmamedikamente werden in der Regel als Spray verabreicht. Typische Wirkstoffe sind Salbutamol oder Kortison, die möglichst direkt in die Lunge gelangen sollen. Salbutamol ist wichtig in der Akut-Therapie, um die Atemwege zu erweitern, während Kortison zur Bekämpfung von Entzündungen in der Langzeit-Therapie zum Einsatz kommt.
Welche Atemtechniken helfen gegen Asthma?
Es gibt viele wissenschaftliche Studien, die sich mit unterschiedlichsten Atemübungen bei Asthma beschäftigen. Am erfolgversprechendsten haben sich dabei die Buteyko-Methode, ein Atem-Retraining, die tiefe Zwerchfellatmung und die Papworth-Methode erwiesen. Auch diverse Yoga-Praktiken scheinen hilfreich zu sein, wenn es um die Verbesserung der Lebensqualität geht. Die deutlichsten Verbesserungen durch Atemübungen konnten bei Hyperventilationssymptomen und beim Atemvolumen erzielt werden.
Atem Retraining
Atem Retraining bedeutet nichts anderes als „Umschulung“ der Atmung. Das heißt, es wird bewusst auf eine natürliche, physiologisch sinnvolle Atmung hintrainiert. Damit sind unter anderem eine bewusste Bauchatmung und eine niedrige Atemfrequenz gemeint, wie sie beispielsweise bei der 4-7-8-Atmung praktiziert werden. Außerdem sollte vorzugsweise durch die Nase geatmet werden, weil auf diese Weise die Atemluft besser gereinigt wird, was gerade bei Asthma besonders vorteilhaft ist.
Reduzierte Atmung nach Buteyko
Bei der Buteyko-Methode geht es darum, den Lungen nur das absolut Notwendige zuzumuten. Der Kerngedanke der Methode ist die flache Atmung, bei der bewusst weniger Luft ein- und ausgeatmet wird. Dadurch kommt es zu einem leicht erhöhtem Kohlendioxid-Gehalt im Blut, der allerdings zu einer optimierten Sauerstofffreisetzung in den Zellen führt. Der effizientere Stoffwechsel hilft Asthmatikern dabei, leichter durchs Leben zu kommen.
Tiefe Zwerchfellatmung / Tiefe Bauchatmung
Mit demselben Ziel der verbesserten Sauerstoffumsetzung, aber einer anderen Vorgehensweise, kann die tiefe Bauchatmung beziehungsweise Zwerchfellatmung Asthmatikern Linderung verschaffen. Dabei wird langsam und tief in den Bauch eingeatmet. Die Weitung des Bauchraums wird bewusst wahrgenommen, bevor wieder langsam ausgeatmet wird.
Papworth-Methode
Die Papworth-Methode wurde in den 1960er Jahren entwickelt und ist eng verwandt mit der Zwerchfellatmung. Sie kombiniert die Atemtechnik gegen Asthma mit Entspannungsmethoden und fokussiert auf das Atmen durch die Nase. Die Papworth-Methode wird üblicherweise unter Anleitung praktiziert und typischerweise von Physiotherapeuten unterrichtet.
Atemtechniken sind eine große Hilfe bei Asthma
Auch wenn Atemübungen letztendlich nicht zur Heilung von Asthma beitragen können, so können sie doch zur Linderung von Symptomen und zur Verbesserung der Lebensqualität führen. Der Fokus bei der Behandlung von Asthma durch Atemtechniken liegt auf Nasenatmung, einem ruhigen Rhythmus und der Verbesserung der Sauerstoffumsetzung. Dafür haben sich unterschiedliche Atemtechniken wie Zwerchfellatmung, die Papworth- oder die Buteyko-Methode etabliert.