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Atmung bei Säuglingen: Ein Einblick in die ersten Atemzüge

Die Welt der Atmung bei Säuglingen ist faszinierend. Wenn wir an Neugeborene denken, kommen uns oft Bilder von zarten, kleinen Wesen in den Sinn, die sich mit jedem Atemzug in der neuen Welt zurechtfinden. Doch wusstest Du, dass die Art und Weise, wie Säuglinge atmen, in den ersten Lebensmonaten ganz besondere Eigenschaften aufweist? Lass uns gemeinsam die spannenden Aspekte der Atmung bei Säuglingen erkunden!

 

Nach der Geburt: Nasenatmung und die Gründe dafür

Direkt nach der Geburt atmen Säuglinge in der Regel ausschließlich durch die Nase. Dies mag auf den ersten Blick überraschend erscheinen, schließlich sind unsere Nasenlöcher viel kleiner als der Mund. Doch dieser Mechanismus hat gute Gründe. Die Nase filtert und befeuchtet die eingeatmete Luft, bevor sie in die empfindlichen Atemwege gelangt. Dies ist von entscheidender Bedeutung, um Fremdkörper und potenzielle Irritantien abzufangen und das empfindliche Lungengewebe zu schützen. Außerdem erleichtert es das Trinken, wenn gleichzeitig durch die Nase geatmet werden kann.

 

Atmung bei Säuglingen

Wie lange dauert es, bis Säuglinge durch den Mund atmen können?

Die Fähigkeit, durch den Mund zu atmen, entwickelt sich erst im Laufe der ersten Lebensmonate und ist erst nach etwa drei Monaten voll entwickelt. Die anatomische Struktur der Säuglingsnase, gepaart mit ihrer natürlichen Atmungspräferenz, bedingt die anfängliche Nasenatmung. Mit der Zeit erweitert sich jedoch der Atemweg, was es den Säuglingen ermöglicht, auch durch den Mund zu atmen. Ein entscheidender Schritt in ihrer Atementwicklung!

 

Atemfrequenz bei Säuglingen und Kleinkindern

Die Atemfrequenz, also die Anzahl der Atemzüge pro Minute, ist bei Säuglingen und Kleinkindern höher als bei Erwachsenen. Während Erwachsene typischerweise etwa 12-20 Atemzüge pro Minute haben, können Neugeborene 30 bis 60 Atemzüge pro Minute haben. Dieses Phänomen wird als „periodisches Atmen“ bezeichnet und ist eine normale Reaktion des sich entwickelnden Atemregulationssystems. Dabei wechseln kurze Phasen intensiver Atmung mit kurzen Pausen der flacheren Atmung ab. Je älter die Kinder werden, desto geringer wird die Atemfrequenz mit der Zeit.

 

Sauerstoffgrundumsatz bei Säuglingen im Vergleich zu Erwachsenen

Die Atmung dient nicht nur dazu, Kohlendioxid auszuscheiden, sondern auch, den Körper mit Sauerstoff zu versorgen. Interessanterweise haben Säuglinge einen höheren Sauerstoffgrundumsatz im Vergleich zu Erwachsenen. Das bedeutet, dass sie pro Kilogramm Körpergewicht zwei- bis dreimal mehr Sauerstoff verbrauchen. Diese höhere Rate ist auf ihre schnelle Wachstums- und Entwicklungsrate sowie den erhöhten Energiebedarf zurückzuführen. Das bedeutet aber auch, dass Säuglinge bei der Atmung weniger „Reserven“ haben.

 

Normale Atmung bei Säuglingen ist unregelmäßig

Hast Du bemerkt, dass die Atmung bei Säuglingen nicht immer so gleichmäßig verläuft wie bei Erwachsenen? Das liegt daran, dass Säuglinge unregelmäßige Atemmuster haben können, die als „periodisches Atmen“ bezeichnet werden. In diesem Muster wechseln sich Phasen tiefer, intensiver Atmung mit flacheren Atemphasen ab. Dies mag auf den ersten Blick beunruhigend erscheinen, ist aber ein normaler Bestandteil der sich entwickelnden Atemregulation.

 

Was ist Säuglingsschnorcheln?

Ein Begriff, der oft im Zusammenhang mit der Atmung von Säuglingen verwendet wird, ist „Säuglingsschnorcheln“. Dies bezieht sich auf das hörbare Geräusch, das einige Säuglinge beim Atmen machen können. Es entsteht, wenn die Atemwege eng sind oder sich Schleim ansammelt. Obwohl dies in den meisten Fällen unbedenklich ist, kann es dennoch beunruhigend für Eltern sein. Die meisten Säuglinge überwinden dieses Geräusch im Laufe der Zeit, wenn sich ihre Atemwege weiterentwickeln.

 

Was tun bei Schnupfen?

Schnupfen ist bei Säuglingen keine Seltenheit. Die kleinen Nasen sind anfällig für Verstopfung, was das Atmen erschweren kann. Hier sind einige Schritte, die Du unternehmen kannst, um Deinem Säugling zu helfen:

  • Nasensauger verwenden: Ein Nasensauger kann dabei helfen, überschüssigen Schleim sanft zu entfernen.
  • Nasentropfen: Salzwasser-Nasentropfen können bei verstopfter Nase Linderung verschaffen.
  • Luftfeuchtigkeit erhöhen: Eine höhere Luftfeuchtigkeit im Raum kann dazu beitragen, die Nasenschleimhäute feucht zu halten.

Bei Unsicherheiten oder anhaltenden Schnupfen empfiehlt es sich, einen Kinderarzt, eine Kinderärztin oder eine Hebamme zu fragen.

 

Bei welchen Anzeichen zum Arzt?

Obwohl die meisten Aspekte der Säuglingsatmung normal sind, gibt es Situationen, in denen eine ärztliche Untersuchung erforderlich ist. Suche sofort ärztliche Hilfe auf, wenn Du folgende Anzeichen bemerkst:

  • Schwierigkeiten beim Atmen: Wenn Dein Säugling sichtbare Anstrengungen unternimmt, um zu atmen oder die Nasenflügel sich stark bewegen.
  • Blaue Verfärbung: Wenn die Haut oder Lippen Deines Säuglings bläulich erscheinen, könnte dies auf eine Sauerstoffunterversorgung hinweisen.
  • Anhaltendes Schnorcheln: Wenn das Säuglingsschnorcheln über längere Zeit hinweg anhält und von anderen Symptomen begleitet wird.
  • Anhaltend hohe Atemfrequenz: Wenn Dein Baby längere Zeit oder sehr oft mehr als 60 Atemzüge pro Minute macht.

 

Keine Panik bei unregelmäßiger Atmung des Säuglings

Die Atmung bei Säuglingen ist ein faszinierendes und gleichzeitig komplexes Thema. Indem Du die normalen Muster und mögliche Probleme verstehst, kannst Du die Gesundheit und das Wohlbefinden Deines kleinen Lieblings sicherstellen. Denke daran, dass Elterninstinkte oft richtig liegen – wenn Du Bedenken bezüglich der Atmung Deines Säuglings hast, zögere nicht, professionelle medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.


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